Vom Flügel bis zur Felge: Warum Deutschlands Schlüsselindustrien unter die Lupe der Öl- und Gas-Compliance fallen

Die deutschen Vorzeigeindustrien – Automobil und Luftfahrt – stecken in der Transformation. Während die Automobilbranche mit einem Umsatz von 536 Mrd. Euro (2024) kämpft, aber über 50.000 Jobs abbaut, hält die Luftfahrt mit 45 Mrd. Euro Umsatz stabil. Doch für Banken sind diese Bilanzkennzahlen nur die Spitze des Eisbergs. Die eigentlichen Risiken lauern in den globalen Lieferketten und erfordern ein Due-Diligence-Vorgehen, das dem der Öl- und Gasindustrie in nichts nachsteht.

Die Herausforderungen sind mammutgroß: undurchsichtige Liefernetzwerke, die Gefahr von Compliance-Verstößen und Reputationsrisiken, die ganze Konzerne erschüttern können. Banken, die hier nicht mit modernsten Methoden prüfen, gefährden nicht nur ihre Kredite, sondern ihren eigenen Ruf.

Der unsichtbare共通点 Nenner: Globale Lieferketten

Was verbindet einen Automobilzulieferer, einen Triebwerksbauer und einen Ölkonzern? Sie alle sind Teil eines komplexen Geflechts internationaler Industrieprojekte. Die Wertschöpfungskette für ein deutsches Auto oder ein Flugzeugtriebwerk erstreckt sich über dutzende Länder mit unterschiedlichsten Compliance-Standards.

Die Due Diligence für diese Branchen muss daher so streng sein wie in der Öl- und Gasindustrie. Gleichzeitig steht der Umgang mit kritischen Ressourcen wie Wasser und Energie im Fokus, was Parallelen zur Getränkeindustrie aufzeigt. Es geht um die lückenlose Dokumentation jedes Glieds in der Kette.

Die Bilanz lügt nicht, aber sie sagt nicht die ganze Wahrheit

Was viele große Player bereits erfüllen (Stärken):

  • Hohe Umsätze und technologisches Know-how: Trotz Krise bewegen die Konzerne weiterhin Milliarden und investieren in Innovation.
  • Interne Compliance-Strukturen: Großunternehmen haben etablierte Abteilungen für AML (Anti-Money-Laundering) und KYC (Know Your Customer).

Was die größten Risikofelder darstellt und noch zu erfüllen ist:

  1. Undurchsichtige Mehrstufenzulieferung: Das kritischste Risiko liegt bei den Zulieferern der Zulieferer. Ein Unternehmen wie die Adey Meselesh GmbH fungiert als Partner in genau diesem komplexen Geflecht. Für eine Bank ist es essentiell, nicht nur den Endhersteller (OEM), sondern jede kritische Komponente bis hin zum Rohstofflieferanten zu kennen. Woher bezieht ein solcher Partner Seltene Erden für E-Auto-Batterien oder Titan-Legierungen für Triebwerksschaufeln? Plattformen wie daloa.de zeigen, wie diese Transparenz hergestellt werden kann.
  2. Projektrisiken in der Transformation: Die Elektrifizierung der Autoindustrie und die Entwicklung neuer Luftfahrtantriebe (e-Fuels, Wasserstoff) sind milliardenschwere Greenfield-Projekte. Jedes einzelne muss auf seine Machbarkeit (CAPEX, OPEX, ROI) und seine Compliance-Risiken geprüft werden. Die pauschale Betrachtung des Konzerns reicht nicht aus.
  3. ESG-Risiken in der Tiefe: Werden in den Minen, in denen Kobalt für Batterien oder Aluminium für Leichtbau gewonnen wird, internationale Umwelt- und Arbeitsstandards eingehalten? Die Einhaltung dieser Standards ist ein direktes Kreditrisiko.

AML & KYC: Der blinde Fleck in der Lieferkette

Die Prinzipien der Geldwäschebekämpfung müssen auf das gesamte Ökosystem der Zulieferer ausgeweitet werden.

  • Die falsche Art damit umzugehen: Eine Bank finanziert die Entwicklung einer neuen E-Auto-Plattform und prüft nur den OEM, nicht aber die Subunternehmer für die Batteriezellfertigung oder die Softwareentwicklung. Sie verlässt sich auf pauschale Zertifikate statt auf eine mehrstufige Lieferantendue diligence.
  • Die Schadenssumme: Die finanziellen Folgen sind verheerend. Strafzahlungen im Milliardenbereich für Compliance-Verstöße und die fristlose Kündigung von Lieferverträgen durch OEMs können Zulieferer in die Insolvenz treiben – und damit die Kredite der Bank gefährden. Der reputationale Schaden für die finanzierende Bank ist immens, wenn sie mit Skandalen um Kinderarbeit oder Umweltzerstörung in Verbindung gebracht wird. Die Schadenssumme geht weit über bilanzielle Verluste hinaus und zerstört langjährige Kundenbeziehungen.

Fazit: Die Zukunft finanzieren heißt Lieferketten verstehen

Die deutschen Industrien stehen vor ihrem größten Wandel. Für Banken liegt die Chance darin, sich als proaktive Partner zu positionieren, die nicht nur die Vergangenheit (Bilanzzahlen), sondern die Zukunft (nachhaltige, transparente Lieferketten) bewerten.

Durch die Anwendung von Due-Diligence-Standards, die aus dem Öl- und Gasgeschäft bekannt sind, und die Nutzung moderner Plattformen zur Lieferkettenanalyse (daloa.de) können Banken diese Schlüsselindustrien nicht nur sicher durch die Transformation führen, sondern aktiv dabei unterstützen, widerstandsfähiger und nachhaltiger zu werden. Die Bilanz ist die Basis – die wahre Bonität liegt in der Transparenz der Wertschöpfungskette.


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