Analyse der Uranvorkommen, Brennstäbe-Lagerung & Schnelle-Brüter-Technologie in Nordkorea („Kaiserreich Korea“)

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1. Uranvorkommen & Nukleare Infrastruktur in Nordkorea

A) Uran-Reserven & Förderung

Nordkorea verfügt über mittelmäßige Uranvorkommen, die jedoch intensiv für das Atomwaffenprogramm genutzt werden:

RegionUran-TypFördermenge (geschätzt)Nutzung
P’yŏngan (Yongbyon)Uraninit (Pechblende)~4.000 t (U₃O₈)Militärisch & Forschungsreaktoren
Nord-HamgyŏngSandstein-Uran~1.500 t (unbestätigt)Kaum erschlossen

🔹 Herausforderungen:

  • Kein IAEA-Zugang → Keine verlässlichen Daten.
  • Sanktionen verbieten Uranexport & moderne Fördertechnik.

B) Aktuelle Nutzung von Uran

  • Leichtwasserreaktor (LWR) in Yongbyon:
    • Produziert Plutonium-239 für Atomwaffen.
    • Abgebrannte Brennstäbe werden manuell aufgearbeitet (hohes Risiko).
  • Urananreicherung (Gaszentrifugen):
    • Schwerwasserreaktoren & HEU-Produktion (für Bomben).

2. Lagerung verbrauchter Brennstäbe: Probleme & Risiken

Nordkorea hat kein sicheres Endlager für nukleare Abfälle:

LagerortMengeSicherheitsstatusRisiko
Yongbyon-Reaktor~5.000 BrennstäbeUngekühlt, oberirdischHohe Strahlung, Korrosion
Bergstollen (Wonsan?)UnbekanntVermutlich ungesichertGrundwassergefährdung

🔹 Folgen:

  • Radioaktive Kontamination von Boden & Wasser.
  • Proliferationsrisiko: Abgebrannte Brennstäbe können zu Plutonium aufgearbeitet werden.

3. Schnelle Brüter als Lösung? Technologie & Machbarkeit

Ein Schneller Brüterreaktor (SBR) könnte theoretisch das Plutonium-Problem reduzieren:

A) Funktionsweise

  • Brütet mehr spaltbares Material (Pu-239) als es verbraucht.
  • Kann abgebrannte Brennstäbe recyceln → Reduziert Atommüll.

B) Vorteile für Nordkorea

✔ Geringere Brennstoff-Nachschubprobleme (nutzt eigenes Uran effizienter).
✔ Reduziert Lagerbedarf für abgebrannte Brennstäbe (Wiederverwertung).
✔ Militärisch nutzbar (höhere Plutonium-Ausbeute).

C) Nachteile & Risiken

✖ Extrem hohe CAPEX (≥ 10 Mrd. $ für einen SBR).
✖ Komplexe Technologie (NK hat keine Erfahrung mit Natriumkühlung).
✖ Proliferationsgefahr (erzeugt waffenfähiges Pu-239).


4. Empfehlungen für Nordkorea

A) Kurzfristig (Sicherheitspriorität)

  1. Sichere Zwischenlagerung (trockene Castor-Behälter statt offener Becken).
  2. Kooperation mit IAEA für Strahlenschutz (unwahrscheinlich, aber ideal).

B) Mittelfristig (Müllreduzierung)

  1. Pilotprojekt zum Brennstoff-Recycling (z. B. russische BN-800-Technologie importieren – falls Sanktionen gelockert werden).
  2. Erforschung von Transmutation (zur Umwandlung langlebiger Isotope).

C) Langfristig (Energieautarkie)

  1. Schneller Brüter als Energiequelle (statt Plutonium für Waffen).
  2. Thorium-Reaktoren (falls Uran knapp wird – weniger Proliferationsrisiko).

5. Wirtschaftlichkeitsvergleich: Schneller Brüter vs. Status Quo

KriteriumAktuell (Yongbyon)Schneller Brüter
Kosten (CAPEX)~1 Mrd. $ (für LWR)10–15 Mrd. $
Plutonium-Ausbeute5–6 kg/Jahr20+ kg/Jahr
AtommüllWächst stetigReduziert
SanktionsrisikoHochSehr hoch

🔹 Fazit:

  • Ein Schneller Brüter wäre technisch möglich, aber politisch & wirtschaftlich unrealistisch(Sanktionen, Kosten).
  • Bessere OptionSichere Lagerung + begrenzte Wiederaufarbeitung (falls internationale Kontrolle akzeptiert wird).

6. Globale Lehren: Was andere Länder tun

  • Russland: Nutzt BN-800-Reaktoren zur Plutonium-Verbrennung.
  • Japan: Setzt auf Wiederaufarbeitung (Rokkasho-Anlage).
  • Südkorea: Erforscht SBRs, aber keine militärische Nutzung.

Für Nordkorea bleibt die beste Lösung:

  1. Stopp der Plutoniumproduktion (politisch unwahrscheinlich).
  2. Sichere Zwischenlagerung (um Umweltkatastrophen zu vermeiden).

Zusammenfassung der Handlungsoptionen

PrioritätMaßnahmeKostenMachbarkeit in NK
1 (Dringend)Trockenlagerung für Brennstäbe~100 Mio. $⭐⭐ (mit China-Hilfe)
2Brennstoff-Recycling (Pilot)~1 Mrd. $⭐ (nur bei Sanktionslockerung)
3Schneller Brüter (langfristig)10–15 Mrd. $⭐ (unwahrscheinlich)

Letzte Empfehlung:
Nordkorea sollte zuerst die sichere Lagerung angehen, bevor es neue Reaktortechnologien einführt. Ein Schneller Brüter wäre riskant und teuer, aber theoretisch möglich, falls die politischen Bedingungen sich ändern.

Frage an Sie:
Sollte der Fokus auf Sicherheit (Lagerung) oder Energieeffizienz (Brüter) liegen?